Veranstaltung: | 2. Landesmitgliederversammlung 2023 GRÜNE JUGEND Thüringen |
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Tagesordnungspunkt: | 0.TOP 7.2.2. Offenes-Votum |
Antragsteller*in: | Laura Wahl (KV Erfurt) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 13.11.2023, 16:45 |
A5: Laura Wahl
Selbstvorstellung
Ihr lieben,
„Ich habe große Angst vor dem Ausgang der Landtagswahl im nächsten Jahr.“ Viele von uns hören diesen Satz aus ihrem Freund*innenkreis zurzeit sehr häufig. Die vielen Krisen der letzen Jahre haben ihre gesellschaftlichen Folgen gelassen: Studis, die sich vor Screens durchs Studium kämpfen mussten. Klimaschützer*innen, die Millionen mobilisiert haben und trotzdem gegen die Fake News von FDP, CDU und fossiler Lobby kaum durchdrangen. Sicherheitsbehörden, die Razzien bei denen durch führen, die sich Faschos entgegenstellen, aber Schwurbler*innen laufen lassen.
Die Politik schafft es eher schlecht als recht, auf die Krisen zu reagieren. Im Landtag überarbeiten wir uns zwar alle, aber schaffen die Trendwende in den Umfragen nicht. Es gibt Tage, da hat man kaum Lust, die Nachrichten anzumachen, weil die Hoffnungsschimmer selten geworden sind.
Aber auf dieses Gejammere habe ich keinen Bock mehr. Es hilft uns allen nichts, mutlos zu werden, weil in Thüringen „ja alles so schwierig ist“. Einen gesellschaftlichen Aufbruch, einen Gegenentwurf zu den rechten Untergangsfantasien schaffen wir, indem wir Menschen die Hoffnung auf ein gutes Leben vermitteln können. Und hier sind wir als GRÜNE JUGEND gefragt:
Lasst uns 2024 einen Wahlkampf auf die Beine stellen, der jungen Menschen Lust macht, sich politisch zu engagieren. Weil sie merken, dass sich was ändern lässt. Weil sie merken, dass jede*r Einzelne eine wichtige Stimme für eine offene Gesellschaft sein kann. Und weil sie merken, dass wir zusammen viele sind, die Klimagerechtigkeit, Solidarität und gesellschaftliche Vielfalt stärken wollen.
Hierfür möchte ich auch in den nächsten Jahren im Thüringer Landtag einen Unterschied machen und beharrlich aus junggrüner Perspektive den Status Quo infrage stellen:
Klimagerechtigkeit statt fossiler Lobby im Landtag
Klimagerechtigkeit bedeutet für Thüringen vor allem, dass wir nicht länger von fossiler importierter Energie (Öl, Gas, Kohle; Atomstrom) abhängig sind, sondern klimaneutrale Energie selbst produzieren. Der Ausbau Erneuerbarer, insbesondere von Solar- und Windenergie, muss noch deutlich schneller werden! Hierfür gilt es, nicht nur der fossilen Mehrheit im Landag, bestehend aus CDU, FDP und AfD, beständig mit Fakten und den besseren Argumenten entgegen zu treten, sondern auf allen Ebenen auf die Umsetzung von 1,5-Grad-gerechter Politik zu drängen. Ich will weiter der Stachel im Landtag sein, der fossile Infrastruktur wie den Erfurter Flughafen aus guten Gründen infrage stellt, darauf drängt, dass Solaranlagen auf allen geeigneten Dächern der Landesverwaltung installiert und Einnahmen aus Erneuerbaren z.B. mit dem Windenergiebeteiligungsgesetz solidarischer verteilt werden.
Busse für alle statt Abhängigkeit vom Elterntaxi
Über Jahrzehnte hat sich unsere Gesellschaft in eine Autoabhängigkeit manövriert, die dafür sorgt, dass junge Menschen so früh wie möglich ihren Führerschein machen wollen, weil sie insbesondere von Dörfern anders als mit dem Elterntaxi kaum weg kommen. Ein verlässlicher Nahverkehr mit Bussen, die nicht nur zweimal am Tag fahren und Radwege, auf denen man sicher in der Stadt und auch zwischen Dörfern fernab von gefährlichen Bundesstraßen unterwegs sein kann: das ist nicht nur fürs Klima notwendig, sondern vor allem ein Update für die Lebensqualität. Auch in Thüringen muss endlich Schluss damit sein, dass für den Neubau von Straßen immer Geld da ist, aber für die klimafreundliche Mobilität nur die Restflächen auf den Straßen und im Haushalt bleiben.
Queerfeministische Solidarität gegen Macker und den Rechtsruck
Progressive Errungenschaften der queerfeministischen und der Frauenbewegung sind unter Beschuss. Das wird nicht am konservativ-rechten Hass aufs Gendern deutlich, aufgrund dessen wir im nächsten Landtagsplenum wieder Zeit auf eine unnötige Debatte verschwenden werden. Dabei gibt es noch so viel zu tun, damit FLINTA* in Thüringen frei und sicher leben können: Das Landesprogramm für Akzeptanz und Vielfalt darf nicht länger höchstens halbherzig umgesetzt werden. Menschen, die von häuslilcher Gewalt betroffen sind, haben Anrecht auf einen sicheren Schutzplatz. Gegen den Rechtsruck und für echte Gleichstellung der Geschlechter braucht es viele laute, emanzipatorische Stimmen!
Seit fast vier Jahren darf ich nun für uns im Landtag Politik machen. Für unsere Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bin ich Sprecherin für Mobilität, Umwelt, Energie, Naturschutz, Frauen-, Gleichstellungs- und Queerpolitik, den Verfassungsausschuss sowie seit kurzem Obfrau für den Untersuchungssausschuss „Politisch motivierte Gewaltkriminalität“.
Gerne möchte ich diese Erfahrung und die Kampagnenerfahrung aus dem letzten Landtagswahlkampf dafür nutzen, dass wir gemeinsam eine laute GJ-Kampagne auf Thüringens Straßen tragen, die junge Menschen davon überzeugt: eine klimagerechte, solidarische und antifaschistische Politik ist möglich! Gemeinsam mit Karo will ich all dies als Spitzenkandidatinnen der Grünen Jugend richtig stark machen und bitte hierfür um euer Vertrauen.
Bei Fragen erreicht ihr mich auf den meisten Social Media Kanälen :)
Solidarische Grüße und bis zum Freitag,
Laura